Die folgende Geschichte ist quasi die Gründungsgeschichte dieses Blogs. Wie kam es eigentlich dazu Hamburg zu verlassen und für mehr als ein Jahr nach Bangkok zu gehen? Im Laufe der darauf folgenden Monate ist die Idee zu diesem Blog entstanden, ich wollte schon damals meine vielen wunderbaren Entdeckungen mit interessierten Lesern teilen. Mittlerweile ist das 14 Jahre her, und ich hatte zum damaligen Zeitpunkt noch keine Ahnung, was alles Großartiges auf mich zukommen würde …

Dieser Tempel ist mit Abstand der besonderste Tempel, in dem ich in Bangkok je gewesen bin, und ich hab hier ganz schön viele Tempel gesehen. Die 1983 von chinesischen Einwanderern gebaute, aus mehreren Gebäuden bestehende Anlage ist Kuan Yin, der Göttin des Mitgefühls und der Vergebung gewidmet, und besonders vegetarisch lebende Buddhisten pilgern hierher um zu opfern und zu beten.

Mein Ziel für diesen Sonntagsnachmittagsspaziergang ist die portugiesische Kirche Santa Cruz und das sie umgebende Viertel. Die riesigen weissen Chedis des Wat Prayoon sieht man schon von weitem, kleine gemütliche Gassen, in denen Kinder auf der Strasse spielen, wechseln sich ab mit Tempelgebäuden, über allem liegt eine sehr entspannte Gelassenheit

Das Old Siam ist ein very old fashioned Shoppingcenter, verteilt über mehrere Etagen kann man alles kaufen, was der eher traditionell eingestellte Bangkoker so braucht z.B. Schmuck, Sarongs und Seide, aber eben auch, wie in allen Malls, diverse Köstlichkeiten. Im Parterre finden sich viele kleine Stände, wo man zugucken kann, wie klassische thailändische Desserts hergestellt werden.

Essen ist auf Reisen eine wichtige Sache. Egal, wo ich unterwegs bin, das lokale Essen zu probieren und zu genießen, gehört für mich zu einer gelungenen Reise definitiv dazu. Es verstärkt im besten Fall den positiven Eindruck, den ich von einem Land bekomme. Gerüche, Geschmäcker, Formen und Farben, alle diese Eindrücke machen Reisen für mich zu einer sinnlichen Erfahrung. Insofern ist es natürlich keine Überraschung, daß Thailand mein allerliebstes Reiseland ist, ist die Thaiküche schliesslich doch eine der besten Küchen der Welt.

Bangkok wird immer schicker, immer mehr Hipstertown, immer mehr gentrifiziert. Gefällt mir das? Ich bin mir nicht sicher, andererseits, vielleicht ist das der Lauf der Dinge. Wir Europäer freuen uns an schrabbeligen Retrocharme, an unaufgeräumten Städten, an Wildwuchs und Chaos, weil diese Verhältnisse in europäischen Großstädten kaum noch existieren. Die Thais freuen sich an cleaner Ordnung, schickem Design, an stylischen Restaurants, an internationalen Gallerien und gestalteten Grünflächen, wer will es ihnen verdenken.

Ein alter Freund besucht mich und den Reisegefährten in Bangkok, er war noch nie in Thailand. Der erste Abend neigt sich dem Ende zu und die wichtigste Frage des Tages steht an: wohin gehen wir essen? Wenn es nach mir geht, soll das Restaurant möglichst typisch sein, Thaiküche ohne Schnick-Schnack, kein Designgedöns, sondern Reduktion auf das Wesentliche, den Geschmack.