Die folgende Geschichte ist quasi die Gründungsgeschichte dieses Blogs. Wie kam es eigentlich dazu Hamburg zu verlassen und für mehr als ein Jahr nach Bangkok zu gehen? Im Laufe der darauf folgenden Monate ist die Idee zu diesem Blog entstanden, ich wollte schon damals meine vielen wunderbaren Entdeckungen mit interessierten Lesern teilen. Mittlerweile ist das 14 Jahre her, und ich hatte zum damaligen Zeitpunkt noch keine Ahnung, was alles Großartiges auf mich zukommen würde …

Mittlerweile sind wir den zweiten Tag in Trang und uns gefällt das kleine Örtchen so gut, dass wir beschlossen haben noch eine weitere Nacht zu bleiben. Es soll einen sehenswerten botanischen Garten geben, und nach einem standesgemässen, üppigen Frühstück mit landestypischem, lokal angebautem Kopi, wie der Kaffee hier genannt wird, im gleichnamigen, alteingesessenen Cafe gleich neben dem Bahnhof, machen wir uns auf den Weg.

Der Reisegefährte und ich haben einen Roadtrip mit dem Moped durch den Süden Thailands gemacht.
Teil 1, von Krabi nach Trang. Fälschlicherweise hatte ich angenommen, irgendwie hab ich ja eigentlich schon fast alles gesehen im sogenannten Land des Lächelns, aber diese Tour hat mir nochmal ganz neue Seiten Siams gezeigt. Die größte Überraschung war sicher, daß beide Küstenstreifen, Ost, wie West kaum westliche Touristen sehen, anscheinend fahren die alle auf die Inseln und überlassen diesen Landesteil den Einheimischen, was der Gegend ganz offensichtlich gut tut.

Der Reisegefährte und ich haben uns hauchdünne, bodenlange Regencapes zugelegt, die man im Fall des Falles überwerfen kann, damit man nicht komplett ausgebremst wird. Die Thais schauen sich das amüsiert an, nicht nur sieht man in den Dingern bedauernswert unstylisch aus, es macht auch thailändischer Sicht auch überhaupt keinen Sinn gegen die Elemente zu arbeiten

Elefanten und Thailand gehören zusammen, wie Curry und Chilli, so zumindest das Bild, was Touristen gerne gezeigt wird. Elefanten schmücken die Wände der thailändischen Tempel, es gibt heilige und königliche Elefanten, Elefanten-Polo-Turniere, Elefantenshows und nicht zu vergessen, hunderte von Angeboten, wo der Tourist auf Elefanten reiten kann. Das alles zusammengenommen, ergibt ein durchaus zwiespältiges Bild, einerseits werden die Tiere verehrt und auf der anderen Seite nicht artgerecht gehalten oder gar misshandelt.

Der reisende Mensch hat ja für gewöhnlich eine relativ festgefügte Vorstellung davon, wie das Paradies auszusehen hat. Wobei das natürlich von Reisender zu Reisender sehr unterschiedliche Vorstellungen sein können. Dem einen reicht ein Liegestuhl am Strand mit der Möglichkeit ein Bier zu trinken, der andere braucht seinen eigenen Pool unter Palmen. Und bei mir ist es wieder anders, Strand ist nicht mein primäres Ziel, kristallblaues Wasser gern, ich liebe Sonnenuntergänge am Meer, aber da rumliegen gibt mir nur für ein, maximal zwei Tage Spass, dann wird mir langweilig.

Draußen tobt das Leben und hier drin ist es kühl und phänomenal leise. Von der Rezeption aus, die sich in einem 100 Jahre alten antiken Thai-Haus befindet, fällt der Blick auf violett leuchtende Orchideengestecke und den minimalistisch designten Pool. In diesem Boutique Hotel mitten in der Altstadt ist jeder Zentimeter perfekt genutzt und mit viel Geschmack für Farbe und Form eingerichtet.

Dieser Tempel ist mit Abstand der besonderste Tempel, in dem ich in Bangkok je gewesen bin, und ich hab hier ganz schön viele Tempel gesehen. Die 1983 von chinesischen Einwanderern gebaute, aus mehreren Gebäuden bestehende Anlage ist Kuan Yin, der Göttin des Mitgefühls und der Vergebung gewidmet, und besonders vegetarisch lebende Buddhisten pilgern hierher um zu opfern und zu beten.

Mein Ziel für diesen Sonntagsnachmittagsspaziergang ist die portugiesische Kirche Santa Cruz und das sie umgebende Viertel. Die riesigen weissen Chedis des Wat Prayoon sieht man schon von weitem, kleine gemütliche Gassen, in denen Kinder auf der Strasse spielen, wechseln sich ab mit Tempelgebäuden, über allem liegt eine sehr entspannte Gelassenheit

Das Old Siam ist ein very old fashioned Shoppingcenter, verteilt über mehrere Etagen kann man alles kaufen, was der eher traditionell eingestellte Bangkoker so braucht z.B. Schmuck, Sarongs und Seide, aber eben auch, wie in allen Malls, diverse Köstlichkeiten. Im Parterre finden sich viele kleine Stände, wo man zugucken kann, wie klassische thailändische Desserts hergestellt werden.