Bangkok wird immer schicker, immer mehr Hipstertown, immer mehr gentrifiziert. Gefällt mir das? Ich bin mir nicht sicher, andererseits, vielleicht ist das der Lauf der Dinge. Wir Europäer freuen uns an schrabbeligen Retrocharme, an unaufgeräumten Städten, an Wildwuchs und Chaos, weil diese Verhältnisse in europäischen Großstädten kaum noch existieren. Die Thais freuen sich an cleaner Ordnung, schickem Design, an stylischen Restaurants, an internationalen Gallerien und gestalteten Grünflächen, wer will es ihnen verdenken.

Ein alter Freund besucht mich und den Reisegefährten in Bangkok, er war noch nie in Thailand. Der erste Abend neigt sich dem Ende zu und die wichtigste Frage des Tages steht an: wohin gehen wir essen? Wenn es nach mir geht, soll das Restaurant möglichst typisch sein, Thaiküche ohne Schnick-Schnack, kein Designgedöns, sondern Reduktion auf das Wesentliche, den Geschmack.

Mit ein Grund, warum wir alle so gerne nach Thailand reisen, ist eindeutig das fantastische Thaifood. Aber was das Essen in Thailand angeht, so gibt es ganz offensichtlich zwei verschiedene Fraktionen, diejenigen, wie mich, die ihre Currys und Salate gerne so original wie möglich haben. Und die anderen Menschen, denen das Thaifood schlicht zu scharf ist. Um die legendäre Schärfe im Thaifood ranken sich diverse Mythen….

Das geht ja schon gut los, auf einer schwingenden Hängebrücke überqueren wir den Tha Di River, einen kleinen Fluss, der die Baan Khiri Wong Community durchquert. Die Gegend, am Fuss des National Parks Khao Luang ist ein bekanntes Anbaugebiet für Früchte, wie Durian, Mangosteen, Rambutan und auch Bananen. Das muss man sich nun gerade nicht vorstellen, wie das Alte Land, im Süden Hamburgs, hier wachsen die Pflanzen nicht in Reih und Glied, ganz im Gegenteil.

Wir zockeln in aller Ruhe, bei strahlendem Sonnenschein, so viel zum Thema: Es ist Regenzeit, die Küstenstraße 4232 entlang. Diese Strasse ist eine Sehenswürdigkeit an sich, auf der einen Seite der Dschungel mit gigantischen Palmen, auf der anderen Seite das funkelnde Meer. Es ist soo paradiesisch, dass sich an den Aussichtspunkten fast schon die Autos stauen, alle steigen aus und machen Fotos, diverse winzige Foodtrucks darunter auch eine fahrende Kokosnußeisbude freuen sich über die Kundschaft.

Thailand without Islands ist das Motto. Wer Soiblossom regelmässig verfolgt, weiss, Inseln gilt jetzt nicht mein Hauptinteresse, da gibt es schon genug Blogger, bei denen die geneigten Leser*innen sich inspirieren lassen können. Ich interessiere mich immer schon für die eher versteckten Schätze.

Ein Ausflug nach Ayutthaya, der alten Königsstadt mit ihrem UNESCO World Heritage Status, gehört quasi zum Pflichtprogramm eines jeden Thailandreisenden, der nicht ausschliesslich für weissen Strand, billige Drinks und blaues Wasser nach Thailand kommt. Über die vielen wunderschön restaurierten, beeeindruckenden Ruinen von Stupas, und Buddhas von der Größe eines Mehrfamilienhauses, muss ich an dieser Stelle nichts mehr sagen. Das haben schon viele, viele Travelblogger vor mir erfolgreich und erschöpfend getan.